Worum geht`s?

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Worum geht`s?

Shooter in echt umgesetzt

Shootergames bieten häufig Anlass zur Diskussionen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen. Dabei geht es meist um den Gewaltaspekt der Games. Häufig wird seitens der Erwachsenen eine Übertragung der Gewalthandlungen aus den Games in die unmittelbare Lebenswelt befürchtet. Die Kinder und Jugendlichen ihrerseits fühlen sich häufig unverstanden in einem wesentlichen Bereich ihrer Alltagskultur. Bei der vorliegenden Aufgabe geht es darum, mit Kindern und Jugendlichen das Thema Gewalt als Aspekt von Games und das Thema Gewalt im unmittelbaren Umfeld zu thematisieren und Unterschiede zu besprechen.

Ziele

Kinder und Jugendliche erleben die Umsetzung eines Shootergames „in echt“. Auf Grundlage dieser Erfahrung benennen sie den Unterschied von Gewalt und ihren Folgen in einem Game und in der unmittelbaren Lebenswelt. Kinder- und Jugendliche haben die Möglichkeit, in einem spielerischen Rahmen ihre Meinungen zur Wirkung von Computerspielen mit den erwachsenen Bezugspersonen zu diskutieren.

Zielgruppe

12-16 Jahre, max. 20 Teilnehmende (TN)

Dauer

Aufbau und Vorbereitung ca. 1h
Durchführung und Diskussion ca. 1h

Technik

1 Smartphone pro TN, Kopfhörer für die Hälfte der TN, WLAN, Whatsappaccounts oder andere Apps zur Online Telefonie.

Durchführung

Durchführung

Aufbau:
In einem grossen leeren Raum wird durch die Workshopleitung ein Spielfeld eingerichtet. Bei Bedarf können Hindernisse aufgebaut werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass die TN sich während des Spiels nicht verletzen können.

Einteilung Spielfiguren und Spieler:

Die Gruppe wird in 2-er Teams aufgeteilt. Eine Person ist zunächst Spieler, die zweite Person Spielfigur. Der Spielfigur werden die Augen verbunden. Je nach Variante wird mittels Kopfhörern, Smartphone und WhatsApp Telefonie (oder einem alternativen Dienst) die Kommunikation zwischen Spielr*in und Spielfigur hergestellt.

Spielablauf:

Die Spielfiguren werden auf das Spielfeld geschickt, auf dem mind. 3x so viele Softtennisbälle wie Anzahl von Spielfiguren ausliegen.

Der / die Spieler*in steuert nun ihre Spielfigur. Die Spielfiguren müssen sich zunächst mit Munition ausstatten (Softtennisbälle) und dann die Gegner „ausschalten“, d.h. mit den Softbällen bewerfen und treffen. Ist eine Spielfigur getroffen, scheidet sie aus und verlässt das Spielfeld.

Nach einem ersten Durchgang werden die Rollen von Spieler und Spielfigur gewechselt.

Das Spiel kann vom Spielleiter, der die Regelen überwacht in jeder Runde variiert werden. (Werden z.B. mittels Klebeband bestimmte Fallen auf dem Spielfeld aufgezeichnet und ein Spieler tritt hinein, muss der/die Spieler*in für 30 sek. stehen bleiben) Das Spiel kann auch mit den TN weiterentwickelt und neue Regeln erfunden werden.

Nach mehrmaliger Durchführung des Spiels werden folgende Fragen mit den Kindern und Jugendlichen besprochen:

  • Wie fühlt es sich an, Spielfigur zu sein?
  • Was war aufregend?
  • was macht Spass?
  • was war schwierig?
     
  • Wie fühlt es sich an Spieler*in zu sein?
  • Was war aufregend?
  • was macht Spass?
  • was war schwierig?
     
  • Was bedeutet Gewalt in diesem Spiel wie wird sie ausgeübt?
  • Was bedeutet Gewalt in den Shooter Games, wie wird sie ausgeübt?
  • Was sind die Unterschiede?
  • Wie lässt sich das in euren Alltag übertragen?

Die Fragen können je nach Gruppe variiert und um eigene Fragen ergänzt werden!

Varianten

Variante für technisch versierte Moderator*innen / Workshopleiter*innen:

Im Raum mit dem Spielfeld wird eine Video oder Fotokamera aufgestellt, welche das Kamerasignal mittels WLAN oder Kabel auf ein Tablet oder einen Computer überträgt (für viele Fotoapparate gibt es eine App, welche eine Verbindung zwischen dem Fotoapparat und einem mobilen Gerät mittels bluetooth oder WLAN herstellt)  Die Kamera wird auf einem Stativ so positioniert, dass das Spielfeld auf dem Bildschirm sichtbar ist. Die Spieler können in dieser Variante ihre Spielfiguren über den Bildschirm, der in einem zweiten Raum aufgestellt ist sehen und die Spielfiguren mit ihrem Smartphone steuern.

Variante für technisch wenig versierte Moderator*innen / Workshopleiter*innen:

Spieler und Spielfiguren sind gemeinsam auf dem Spielfeld und die Steuerung erfolgt über verbale Kommandos oder vorab festgelegte Zeichen (auf die rechte Schulter klopfen: nach rechts gehen, linke Schulter nach links, zweimal in der Mitte des Rücken tippens bedeutet nach einem am Boden liegenden Ball greifen etc.)

Die Aufgabe kann zusätzlich mit folgender Aufgabe kombiniert werden:
"Deathmatch oder Coopgame - Bewertung verschiedener Spielformen"

Tools

Frank Egle, Monika Luginbühl

Adaption der Methode „Analoger Shooter“, Horst Pohlman, https://digitale-spielewelten.de/methoden/analoger-shooter/95

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