Worum geht`s?

Bilder sprechen lassen

Worum geht`s?

Bilder zum sprechen bringen: Das sagt meine Lieblingsfigur

Medienheld:innen – Figuren aus Geschichten, Büchern, Filmen, Serien und Games – spielen im Leben von Kindern eine grosse Rolle. Im Spiel greifen Kinder diese Figuren auf und orientieren sich in ihrer Persönlichkeitsentwicklung an ihnen.

Da Medienheld:innen für Kinder wichtig sind, macht es Sinn diese in der pädagogischen Arbeit aufzugreifen. Mit dem hier eingesetzten Tool kann bei grösseren Kindern (ca. ab 2. Klasse) gleichzeitig ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass mit digitaler Technologie Inhalte verändert – auch gefälscht - werden können.

Je nach Alter der Kinder wird nur der erste Teil der Übung oder die ganze Übung durchgeführt.

Ziele

Die Kinder:

  • reflektieren, welche Bedeutung ein Medienheld / eine Medienheldin für sie persönlich hat.
  • lernen die App “ChatterPix Kids” kennen und können mit ihr ein Bild zum Sprechen bringen.
  • erkennen, dass auch Videos so bearbeitet werden können, dass Personen Dinge sagen, die sie gar nie gesagt haben (Deep Fake).

Zielgruppe

Teil 1: Kinder ab 3 Jahren (ca. 5 Kinder)

Teil 2: Kinder ab 7 Jahren (Je nach Anzahl Tablets bis zu 10 Kinder)

Dauer

Vorbereitung:

Teil 1: App “ChatterPix Kids” ausprobieren: 5 Minuten

Teil 2: ausführlicheres Video zu Deepfake schauen: 10 – 20 Minuten

Durchführung:

Teil 1: ca. 30 Minuten

Teil 2: ca. 15 Minuten

Technik

Technik

Teil 1: Smartphone oder Tablet mit der Gratis-App “ChatterPix Kids”

Teil 2: Gerät, um Video zu Deepfakes abzuspielen

Durchführung

Teil 1

Die Kinder erzählen lassen, welche Figuren aus Büchern, Filmen, Serien, Games sie gerne mögen.

Jedes Kind wählt eine Figur aus und zeichnet diese auf ein Blatt Papier.

Die Kinder zeigen einander die Bilder und erzählen:

  • warum sie gerade diese Figur gerne mögen.
  • welche Eigenschaften der Figur sie gerne hätten.
  • in welchen Situationen sie gerne so wären, wie die Figur.

Die gezeichnete Figur wird fotografiert. Mit der App “ChatterPix Kids” wird das Bild nun zum Sprechen gebracht. Die Kinder überlegen

  • was ein typischer Spruch der Figur ist oder
  • was die Figur über sich selbst sagen würde oder
  • wie sie die Figur beschreiben würden

und sprechen den Satz ein.

Gemeinsam werden die entstandenen Filmchen angeschaut.

Teil 2:

Mit den Kindern besprechen. Stellt euch vor, ihr bekommt ein Video gezeigt, in dem ein Freund oder eine Freundin von euch etwas ganz Peinliches sagt. Ist das dann sicher echt oder kann das auch gemacht worden sein- so wie wir das vorher gemacht haben?

Erklären. Wenn wir so ein Video mit einer App wie “ChatterPix Kid" machen, sieht man, dass es nicht echt ist. Es gibt aber Computerprogramme, die das so machen können, dass nicht mehr erkannt werden kann, ob ein Video oder Bild echt ist oder nicht. Das wird Deep Fake genannt.

Hinweis: Mit “ChatterPix Kid” nicht mit Fotos von Kindern arbeiten, da nicht klar ist, ob die Bilder noch irgendwo abgespeichert werden.

Gemeinsam das Video „Was sind Deep Fakes“ der Sendung „logo!“ schauen.

Mit den Kindern besprechen:

  • Was sind Deep Fakes?
    Eine Fälschung mit der eine Person in einen ganz anderen Zusammenhang gesetzt wird.
  • Welche Formen von Deep Fakes gibt es?
    Bild, Video, Tonaufnahme.
  • Welche Beispiele von Deep Fakes wurden gezeigt?
    Bild: Kopf auf einem anderen Körper.
    Ton: Stimme verändern, so dass sie wie die Stimme von jemand anderem tönt.
    Video: Jemanden etwas sagen lassen, der das gar nicht gesagt hat.
  • Wie macht der Computer das?
    Das Computerprogramm braucht viele Bilder, Video- oder Tonaufnahmen einer Person. Dann lernt es selbst, wie die Person spricht oder wie ihre Mimik ist. Danach kann das Programm sprechen wie die Person oder ihre Mimik nachmachen.

Mit den Kindern besprechen, dass es schwierig ist Deep Fake zu erkennen. Wichtig ist, dass man immer überlegt, ob das, was man sieht, auch sein kann. Würde ein Präsident über einen anderen sagen, dass er ein kompletter Volldepp ist? Wohl eher nicht. Wenn man nicht sicher ist, ob ein Bild, ein Video oder eine Tonaufnahme echt ist, sollte mit einer erwachsenen Person darüber gesprochen und vielleicht im Internet nach Hinweisen gesucht werden.

Variante

Für ältere Kinder und Jugendliche sowie für die eigene Vorbereitung eignen sich diese beiden Videos.

My School: „Täuschend echt – Deep Fake“

So geht Medien: „Deep Fakes – Wie Videos gefälscht werden“

Corinne Reber, Monika Luginbühl, Frank Egle

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